Mit einem Neugeborenen wird sich dein Leben komplett verändern. Vor allem in den ersten Lebensmonaten des Babys richtet sich
so gut wie alles nach dessen Bedürfnissen. Auch die Nächte, denn sie werden vom Schlafverhalten deines Babys bestimmt. Du
wirst vom Schreien deines Kindes vermutlich mehrmals aus dem Schlaf gerissen. Das kann für Eltern natürlich eine enorme Belastung
werden. Viele leiden unter dem Schlafentzug und fragen sich, warum ihr Baby nicht ein- oder durchschläft und wie sie ihm dabei
helfen können. Wir geben dir nun zahlreiche Informationen zum Thema Babyschlaf und auch Tipps, wie du deinem Baby das Ein- und Durchschlafen
vielleicht erleichtern kannst.
Babys in den ersten beiden Lebensmonaten schlafen durchschnittlich 16 bis 18 Stunden. Das klingt natürlich viel, allerdings
verteilt sich die Anzahl der Stunden auf sechs Schlafphasen. Es ist deshalb auch völlig normal, dass Babys vor allem am Anfang
in der Nacht häufiger wach werden. Anders als Erwachsene haben Babys keine Tiefschlafphasen, sondern lediglich den leichten
REM-Schlaf. Dieser ist auch wichtig für ihr Überleben, denn er lässt sie bei Hunger, voller Windel oder wenn ihnen kalt ist
wach werden. Der REM-Schlaf bei Babys ist naturgegeben und für ihre Entwicklung wichtig. [1]
Im Alter von etwa vier bis sechs Wochen stellt sich häufig aber ein erster Rhythmus ein: Babys schlafen abends etwa zur gleichen
Zeit ein und wachen am Morgen etwa zur gleichen Zeit wieder auf. Der kleine Organismus passt sich also langsam an den Tag-Nacht-Wechsel
an.
Mit etwa drei Monaten schlafen 70 Prozent aller Babys durch, was ungefähr sechs bis acht Stunden am Stück bedeutet. Die restlichen
30 Prozent haben noch Schwierigkeiten und wachen nachts auf. Nur selten können sie dann ohne Hilfe wieder einschlafen.
Baby will nicht schlafen – Informationen zum Babyschlaf
Kaum ein anderes Thema beschäftigt Eltern im ersten Lebensjahr ihres Kindes so sehr, wie der Babyschlaf. Zahlreiche Fragen
wie „Wann schläft mein Baby durch?“, „Warum weint mein Baby im Schlaf“ oder „Wie entwickelt mein Baby einen Schlafrhythmus?“
kreisen in den Köpfen vieler Eltern.
Gerade das erste Lebensjahr ist in Bezug auf den Schlaf sehr durchwachsen, dein Baby wird immer wieder unterschiedliche Rhythmen
haben. Deshalb wollen wir dir nun ein paar wichtige Informationen zum Babyschlaf vermitteln, die dir zumindest ein bisschen
aufzeigen, was auf dich zukommen kann.
Der Schlaf eines Neugeborenen
Bei einem Neugeborenen stehen Schlaf und Nahrungsaufnahme in einem direkten Verhältnis zueinander. Am Anfang braucht dein
Baby im Abstand von etwa zwei bis vier Stunden seine Milch, da der kleine Magen nur wenig Nahrung aufnehmen kann. Deshalb
wacht ein Neugeborenes auch so häufig auf, obwohl es noch sehr viel Schlaf braucht. Neugeborene schlafen zwischen 13 und 20 Stunden, durchschnittlich etwa 16 Stunden.
Der Babyschlaf im ersten bis dritten Monat
Im Alter zwischen einem und drei Monaten schlafen die wenigsten Babys mehr als fünf Stunden am Stück. Auch in diesem Alter
ist der Magen noch recht klein und eine Milchmahlzeit hält noch nicht lange an.
Durchschnittlich 15 Stunden Schlaf sind nach wie vor normal. Jedoch nimmt dein Baby nun langsam aktiver am Tagesgeschehen
teil. Die Tage machen müde und mit der Zeit stellt sich ein erster Rhythmus ein. Doch erst frühestens zum Ende des dritten
Monats schlafen Babys mitunter auch sieben Stunden durch. Natürlich nicht alle, vor allem Stillkinder wachen aufgrund der
schneller verdauten Muttermilch oft auch eher wieder mit Hunger auf.
In diesem Alter kannst du noch nicht viel tun, um den Rhythmus deines Babys an deinen anzupassen. Du musst ihn akzeptieren.
Unser Tipp: Wenn möglich, kannst du deinen Rhythmus auch an den deines Babys anpassen. Versuche also dann zu entspannen, wenn
dein Baby schläft. Auch wenn das nicht immer einfach ist.
Zwischen dem ersten und dritten Monat solltest du in der Nacht übrigens nur so viel Licht wie nötig einschalten, wenn du dein
Baby an einen langen Nachtschlaf gewöhnen möchtest. Denke aber immer daran, dass Babys das Schlafen nicht erlernen müssen.
Schon aus Instinkt schlafen sie früher oder später auch länger, jedes Kind hat dabei seinen eigenen Rhythmus.
Der Babyschlaf vom vierten bis sechsten Monat
Auch mit vier bis sechs Monaten schlafen viele Babys nachts noch nicht durch. Schuld daran ist: Die Evolution. Vor langer Zeit schliefen Babys ungeschützt und waren auch wilden Tieren ausgesetzt. Babys
wachen deshalb aus Sicherheitsgründen auch in der Nacht noch häufig auf, um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist
und die Eltern noch da sind. Noch immer fehlen in diesem Alter Tag-Nacht-Rhythmus sowie Tiefschlafphasen.
Inzwischen dürfte sich aber bei euch schon ein weitgehend regelmäßiger Tagesablauf eingestellt haben. Am Tag hat dein Baby
in der Regel feste Schlafenszeiten, abends wird es meist zur etwa gleichen Zeit müde. Und auch in der Nacht stellt sich langsam
ein Rhythmus ein.
Ungefähr in diesem Alter kannst du dein Baby daran gewöhnen, dass der Tag für Aktivität und die Nacht für Ruhe und Schlaf
gedacht ist. Mache beispielsweise die Stillmahlzeiten am Tag zu einer Aktivität und stille in der Nacht ohne Geräusche und
helles Licht.
Der Babyschlaf zwischen dem siebten und neunten Monat
Zwischen sieben und neun Monaten verändert sich der Schlafbedarf und auch die Art des Schlafens. Am Tag erlebt dein Baby immer
mehr und verarbeitet diese Erlebnisse dann im Schlaf. Die Träume werden dementsprechend intensiver und die Nächte unruhiger.
Da in dieser Zeit auch die Fremdelphase beginnt, begreifen Babys immer stärker, dass sie im Schlaf auch von ihren Eltern getrennt
sind. Wenn sie dies erkennen, erleben sie auch Wut und beginnen zu weinen. Das beeinträchtigt nicht nur das Ein- sondern auch
das Durchschlafen.
Ignoriere nicht, wenn dein Baby schreit. Sanftes Streicheln und das Singen eines Schlafliedes trösten dein Baby. Jetzt sind
Nähe und Vertrauen besonders wichtig. Versetze dein Baby jedoch nicht in Aufregung, lass es lieber im Bett liegen. Auch ein
festes Ritual ist in dieser Phase von großer Bedeutung und gibt deinem Baby Sicherheit. In diesem Alter richtet sich dein Baby bei seinem Rhythmus immer noch nach seiner inneren Uhr. Greife nicht in die Bedürfnisse
deines Kindes ein und richte dich auch jetzt noch nach seinem Tag-Nacht-Rhythmus.
Der Schlaf eines Babys mit zehn bis zwölf Monaten
Jetzt braucht dein Baby am Tag immer weniger Schlaf. Mit fast einem Jahr liegt der Schlafbedarf bei etwa 13 bis 14 Stunden.
Dieser Schlaf findet nun vorzugsweise in der Nacht statt, wobei auch hier Abweichungen durchaus noch normal sind. In diesem Alter ist die Entwicklung deines Kindes bereits so weit fortgeschritten, dass es begreifen kann, welchen Einfluss
es selbst auf den Zeitpunkt des Schlafens hat. Mitunter kann das am Abend zum Problem werden. Hier solltest du konsequent
bleiben und deinem Kind nun auch beibringen, dass es feste Zeiten für das Zubettgehen gibt. Natürlich muss diese Zeit zum
Tagesablauf passen.
Warum schläft mein Baby nicht durch?
Eine Vielzahl von Babys wacht bis zum sechsten Monat nachts aufgrund von Hunger mindestens noch einmal auf. In der Regel verlängern
sich die Schlafenszeiten aber von allein. Dennoch wachen auch nach dem sechsten Monat noch etwa zwölf Prozent der Babys in
der Nacht auf und können nicht wieder allein einschlafen. Vor allem Babys, die mit ihren Eltern einschlafen oder in den Schlaf
gestillt werden, sind davon betroffen.
Doch auch bei Babys gibt es schon große Unterschiede im Schlafverhalten. Denn dieses ist angeboren und so gibt es bei Säuglingen
Kurz- und Langschläfer.
Eine Umgewöhnung ist nicht möglich, dein Baby wird immer entsprechend seinem individuellen Schlafbedürfnis schlafen.
Baby schläft nicht mehr durch
Dein Baby hatte bereits einen angenehmen Schlafrhythmus und sogar durchgeschlafen? Nun wacht es nachts auf und du fragst dich,
woran das liegen kann? Nun, das Phänomen ist gar nicht so selten. Verschiedene Faktoren wie Krankheit, Urlaub, Veränderungen des Tagesablaufs oder schlichtweg seine eigene Entwicklung können
die Schlafgewohnheiten deines Babys beeinflussen.
Baby 6, 7, 8, 9 und 10 Monate schläft nicht mehr durch
Im Alter von sechs bis etwa zehn Monate passiert es häufig, dass Babys nicht mehr durchschlafen, auch wenn sie das schon einmal
getan haben. Hier spielt die bereits erwähnte eigene Entwicklung eine entscheidende Rolle. Gerade in dieser Zeit werden Babys motorisch immer aktiver. Sie lernen robben oder krabbeln, sitzen und ziehen sich in den
Stand hoch. Diese Meilensteine in ihrer Entwicklung sorge auch im Gehirn für Veränderungen und stören dann den Schlaf.
Baby schläft nicht durch – Ein Problem?
Eltern werden immer wieder verunsichert, wenn andere Kinder bereits durchschlafen oder ihnen erzählt wird, dass es früher
leichter war, Babys zum Durchschlafen zu bringen. Der Schlaf deines Kindes wird dann plötzlich zum Problem und du fragst dich,
was du falsch machst. Doch das musst du nicht! Inzwischen ist bewiesen, dass die innere Uhr von Babys anders als die von Erwachsenen tickt. Babys können nur selten in der
Nacht durchschlafen. Das ist absolut natürlich, das Durchschlafen erlernen sie noch. Dafür müssen sie Tag und Nacht voneinander
unterscheiden können. Und das ist ein Prozess, der nicht in wenigen Tagen gemeistert wird.
Baby schläft nachts nicht durch – Ein individueller Prozess
Das Erlernen des Tag-Nacht-Rhythmus ist ein sehr individuell ablaufender Prozess. Einige Babys brauchen dafür nur wenig Zeit,
andere mehr. Dabei solltest du immer daran denken, dass dein Baby nicht aus bösem Willen nachts wach wird, schreit und nicht mehr allein
in den Schlaf findet. Verantwortlich ist hierfür die körperliche und auch seelische Entwicklung dieses kleinen Lebewesens.
Das Baby ist einfach noch nicht so weit, wird es aber irgendwann lernen.
Baby schläft nicht ein – Vor allem Neugeborene haben Schwierigkeiten
Mit dem Ein- und auch Durchschlafen haben vor allem Neugeborene Schwierigkeiten. Und das ist auch nicht verwunderlich, müssen
sich die Kleinen doch erst an das Leben außerhalb des Mutterleibs gewöhnen. Im Bauch der Mutter gab es keine Unterschiede zwischen Tag und Nacht. Hast du als Mutter geschlafen, war dein Baby hellwach
– und anders herum. Es hatte auch keine Gefühle wie Hunger oder Durst, denn es wurde rund um die Uhr gut versorgt. Mit der Geburt kommt dann eine enorme Umstellung. Ein Baby braucht deshalb viel Zeit, bis die Schlafphasen ausgeweitet werden
können. Häufig ist auch Unterstützung nötig. Außerdem muss es erst lernen, selbst zur Ruhe zu kommen und wieder einzuschlafen.
Baby schläft nicht ein trotz Müdigkeit
Du oder dein Partner habt den ganzen Tag gearbeitet? Nun ist die Versuchung groß, das Baby noch wach bleiben zu lassen, um
Zeit mit ihm zu verbringen? Der Gedanke ist natürlich verständlich, schließlich ist nichts schöner, als Zeit mit dem eigenen
Kind zu verbringen. Vielleicht hoffst du auch darauf, dass dein Baby vor Müdigkeit allein einschläft? Welche Gründe du auch immer hast, dein Baby länger wach zu halten – sie sind keine gute Idee.
Sobald Baby oder auch Kleinkinder übermüdet sind, treten häufig Probleme beim Einschlafen auf. Auch das Durchschlafen wird
dann schwieriger.
Begründet liegt das Problem in einer Reizüberflutung, denn Babys nehmen dann deutlich mehr Eindrücke auf. Und müssen diese
natürlich verarbeiten. Das passiert dann im Schlaf, der so deutlich unruhiger wird.
Baby schläft nicht im eigenen Bett
Geht es um das Thema „Schlafplatz“, kommt es zwischen Eltern, Kinderärzten und Hebammen immer wieder zu teils kontroversen
und auch leidenschaftlichen Diskussionen. In manchen Kulturen ist es absolut natürlich, dass Babys und kleine Kinder neben der Mutter schlafen. Vor allem in westlichen Ländern möchten Eltern jedoch, dass ihr Baby im eigenen Bett schläft. Während Erwachsene nicht auf
die Nähe ihres Partners verzichten wollen, verbannen sie aber das Baby in ein eigenes Bett oder gar Zimmer. Die Gründe für dieses Handeln sind vielfältig. Oft wird den Eltern eingeredet, sie würden ihr Baby verwöhnen und zu unselbständigen
Menschen erziehen. Auch von schlechter Schlafqualität wird immer wieder gesprochen. Allerdings sind all diese Befürchtungen
unbegründet. Häufig liegt das Problem vielmehr in den Interessenkonflikt zwischen den Bedürfnissen der Eltern und den Bedürfnissen
des Kindes.
Doch warum schlafen Babys nicht im eigenen Bett?
Vorweg sei gesagt, dass es natürlich auch Babys gibt, die durchaus in ihrem eigenen Bett gut schlafen. Es liegt aber in der Natur des Menschen, dass vor allem Babys und Kinder Körperkontakt brauchen. Tag und Nacht suchen sie
deshalb die sichere Nähe einer vertrauten Person, die ihnen auch beim Einschlafen hilft. Von der Natur wurde es deshalb so
eingerichtet, dass sie nachts häufiger aufwachen. Zwar gibt es in der heutigen Zeit – anders als früher – keine Gefahren mehr,
jedoch wissen Babys das nicht. Die Nähe der Eltern ist für sie das einzige Signal für Sicherheit. Deshalb haben viele Babys
auch Probleme damit, im eigenen Bett zu schlafen. Ihnen fehlt die Nähe einer vertrauten Person.
Baby schläft nicht im Beistellbett
Das Babys nicht im eigenen Bett schlafen können, ist nicht unüblich. Eine alternative Lösung ist ein Beistellbett, dass direkt
neben dem Bett der Eltern steht und sozusagen mit diesem verbunden ist. Dennoch kann es auch passieren, dass ein Baby nicht im Beistellbett schlafen möchte. Die Ursachen dafür können sehr unterschiedlich
und für Eltern nicht nachvollziehbar sein. In dem Fall bleibt möglicherweise nur, dass das Baby in deinem Bett schläft.
Baby schreit hysterisch wenn es schlafen soll
Es gibt inzwischen recht viele Theorien, warum Babys gerade dann mit dem Schreien beginnen, wenn sie doch eigentlich schlafen
sollten. Zum einen ist es die bereits erwähnte Reizüberflutung. Babys verarbeiten am Abend die Eindrücke des Tages. Wenn du tagsüber
mit deinem Baby in einem überfüllten Einkaufszentrum warst, dann wirkt eine Vielzahl an Reizen auf das Kind ein. Abends verarbeitet
es dann all diese Reize und kommt deshalb nur schwer zur Ruhe. Und häufig schreit es dann auch, da es mit diesen ganzen Eindrücken
in seinem jungen Leben noch nicht zurechtkommt. Auch die bereits erwähnte Übermüdung spielt hier eine Rolle. Dein Baby „übergeht“ dann die Müdigkeit und ist natürlich entsprechend
unausgeglichen.
Warum Kinder schreien
Durch das Schreien signalisieren Babys vor allem körperliche Bedürfnisse wie Hunger, Müdigkeit, das Gefühl einer nassen Windel
und auch Schmerzen. Aber auch soziale Bedürfnisse wie den Wunsch nach Nähe oder Beschäftigung äußern sie auf diese Weise. Nun wirst du dich natürlich fragen, ob nun all diese Bedürfnisse ausgerechnet am Abend auftreten. Das tun sie nicht, denn
das wäre schon seltsam. Kannst du ausschließen, dass eines der Bedürfnisse vorliegt? Dann hat dein Baby wohl keinen wirklichen
Grund, zu schreien. Gerade in den ersten Lebensmonaten ist das abendliche Schreien ein sehr häufiges Problem, bis zu eineinhalb Stunden sind dabei
durchaus normal. Mitunter bedingt auch eines das andere - so kann häufiges Schreien ein Zeichen von Schlafmangel sein.
Baby tagsüber schlafen lassen
Und genau diesen Schlafmangel gilt es, auszugleichen. Bekommt dein Baby am Tag zu wenig Schlaf, ist es am Abend nicht nur überreizt, sondern auch übermüdet. Es findet keine Ruhe
und der Teufelskreis beginnt. Merkst du, dass dein Baby am Abend übermüdet ist, dann schaffe Möglichkeiten, mit denen es tagsüber mehr Schlaf bekommt.
Baby kann nicht schlafen – liegen Schlafprobleme vor?
Viele Eltern haben die Befürchtung, dass ihr Baby vielleicht unter Schlafproblemen leiden könnte. Hier wollen wir dich zunächst
beruhigen. Von Schlafproblemen kann erst gesprochen werden, wenn sich überhaupt kein Rhythmus einstellt, das Baby auffällig oft wach
wird und dann weint oder schreit und wenn es nur schwer in den Schlaf findet. Machst du dir Sorgen um das Schlafverhalten deines Babys, solltest du dich nicht scheuen, ärztlichen Rat in Anspruch zu nehmen.
Schließlich kann es auch für dich zu einer großen Belastung werden.
Mein Baby schläft nicht – woher kommen Schlafprobleme?
Einige Ursachen für mögliche Schlafprobleme haben wir dir bereits genannt. Es gibt jedoch noch viele andere Ursachen, die
körperlich (z. B. Frühgeburt, organische Erkrankung) oder seelisch bedingt sein können. Hinzu kommen nicht selten auch Umweltfaktoren wie Licht, Lärm und schlechte Luft (z. B. Rauch), welche das Schlafverhalten
negativ beeinflussen können. Sogar mögliche Behinderungen können Schlafprobleme begünstigen. Die bereits erwähnten ungünstigen
Schlafgewohnheiten sind jedoch häufiger die Ursache für Schlafschwierigkeiten bei Babys.
Mein Baby will nicht schlafen – Es bestehen oft weitere Probleme
Tut sich dein Baby mit dem Ein- und auch Durchschlafen schwer, dann treten oft auch in anderen Bereichen Probleme auf. Neben
übermäßigem Schreien zeigen sich vor allem in den ersten Lebensmonaten beispielsweise auch Probleme beim Füttern. In der Fachwelt
wird dann hin und wieder von so genannten Regulationsstörungen gesprochen. Bei diesen Störungen handelt es sich um Schwierigkeiten des Babys bei der altersentsprechenden Regulierung seines Verhaltens
(z. b. mit Hilfe der Eltern aus einem Zustand der Erregung zu kommen). Treten derartige Schwierigkeiten zusammen mit Schlafproblemen
auf, sollten diese auch zusammen betrachtet und gegebenenfalls behandelt werden. Natürlich gibt es auch für diese Regulationsstörungen verschiedene Ursachen. Mitunter ist bereits das Miteinander zwischen
Eltern und Säugling erschwert, wenn das Kind zum Beispiel temperamentbedingt zu Unruhe neigt und eine Beruhigung nur schwer
möglich ist. Häufig sind Beruhigungsversuche dann nicht von Erfolg gekrönt. Vielleicht ist das bei deinem Baby auch so? Dann
hast du vermutlich ein für dich recht anstrengendes Kind, welches besonders großes Einfühlungsvermögen benötigt. [2] Vielleicht tust du dich aber – gerade am Anfang – noch schwer damit, die Signale deines Babys richtig wahrzunehmen und zu
deuten und hast Probleme damit, mit diesen angemessen umzugehen? Das ist zunächst keine Schande, jedoch kann sich aus anfänglichen
Missverständnissen schnell ein Teufelskreis entwickeln. Scheue dich nicht, fachliche Hilfe aufzusuchen, wenn du Probleme verspürst. Auch Zähne, Wachstumsschübe oder Koliken können zu Problemen des nächtlichen Babyschlafs führen.
Zähne
Früher oder später warten alle Eltern ganz gespannt auf die ersten Zähnchen. Doch dann ist alles ganz schrecklich, denn das
Baby will plötzlich nicht mehr schlafen. Der Durchbruch der Zähne ist für ein Baby sehr unangenehm, dein Kind braucht nun
ganz besonders deine Nähe. Gekühlte Beißringe und Zahnungsgels können die mit dem Zahnen einhergehenden Beschwerden lindern.
[3]
Wachstumsschübe
Gerade in den ersten Monaten des Lebens eines Säuglings gibt es viele Wachstumsschübe. Somit ist die Wahrscheinlichkeit sehr
hoch, dass ein solcher auch den Schlaf beeinträchtigt. Etwa sieben bis acht dieser Schübe wirst du im ersten Lebensjahr mitmachen
und vermutlich als anstrengend empfinden.
Koliken
Nicht wenige Babys leiden vor allem in den ersten Monaten ihres Lebens unter teils heftigen Koliken. Gequält von den Bauchkrämpfen
kommt der kleine Körper nicht zur Ruhe. Vor allem gegen Nachmittag bis zum Abend werden Koliken besonders schlimm. Zu Koliken kommt es, wenn dein Baby beim Trinken oder auch Schreien viel Luft schluckt und kein Bäuerchen macht. Die Luft
drückt im Bauch und verursacht ein allgemeines Unwohlsein. Da der Magen-Darm-Trakt bei Säuglingen noch nicht vollständig entwickelt
ist, fällt es ihnen schwer, diese Luft wieder loszuwerden. Doch wie kannst du deinem Baby hier helfen? Wenn du dein Baby mit der Flasche fütterst, solltest du diese nicht schütteln. Dadurch entsteht Schaum, welcher viel Luft
enthält. Rühre die Milch also besser mit einem Löffel um. Hilfreich können zudem Anti-Kolik-Sauger sein. Außerdem kann dir der Kinderarzt Tropfen gegen Koliken verschreiben, die du entweder mit dem Löffel gibst oder unter die Milch
mischst. Bauchmassagen – zum Beispiel mit Kümmel-Anis-Salbe – können ebenfalls Linderung verschaffen und stärken zudem die Bindung
zwischen deinem Baby und dir. Deine Hebamme kann dir Tipps dazu geben. [4]
Bei Schlafproblemen den Kinderarzt aufsuchen
Zeigen sich bei deinem Baby ernsthafte und lang anhaltende Schlafprobleme, solltest du deinen Kinderarzt aufsuchen. Dieser
wird zunächst schauen, ob akute oder auch chronische Krankheiten vorliegen. Bei bestimmten Schlafproblemen kann der Kinderarzt
feststellen, ob es sich um eine Schlafstörung handelt. Grundsätzlich ist er immer der richtige Ansprechpartner, wenn Probleme
mit dem Ein- und auch Durchschlafen zu einer Belastung oder Beeinträchtigung des Familienalltags führen. Bei Bedarf kann dir
dein Kinderarzt auch geeignete Beratungsstellen oder auch Therapieeinrichtungen nennen. In der Regel kann fachliche Unterstützung in Kombination mit wenigen Verhaltensstörungen schon zu einer Erleichterung im Umgang
mit dem Baby beitragen und die Probleme lösen. Folgende Aspekte können mit Blick auf mögliche Schlafprobleme beim Säugling
von Bedeutung sein:
Informationen rund um Schlafentwicklung und -gewohnheiten von Säuglingen und Kleinkindern (z. B. unter Zuhilfenahme eines
Schlaftagebuchs)
Aufklärung zu möglichen Besonderheiten bei Schlafstörungen von Kindern mit körperlicher und/oder geistiger Behinderung
Informationen rund um die Strukturierung des Tagesablaufs
Informationen, wie die Müdigkeit bei Babys und Kleinkindern frühzeitig erkannt wird
Hilfestellungen bei der Entwicklung von individuell abgestimmten Ritualen beim Einschlafen
Hilfe bei der Erstellung von Regeln für das Ein- und Durchschlafen
Empfehlungen zur Umsetzung der genannten Regeln sowohl für das abendliche Einschlafen als auch das nächtliche Wiedereinschlafen
Scheue dich bei Schlafschwierigkeiten deines Babys nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eine erste Anlaufstelle kann eine Familienhebamme
sein, die eine Unterstützung bei besonderen Belastungen im ersten Lebensjahr ist. Das örtliche Jugend- oder Gesundheitsamt
kann dir zahlreiche Informationen dazu geben.
Baby schläft nachts nicht wieder ein - Durchschlafen lernen?
Gehörst auch du zu den Eltern, die sich nach Wochen durchwachter Nächte nichts sehnlicher wünschen als ein durchschlafendes
Baby? Wir können dich verstehen!
Natürlich gibt es auch richtig verschlafene Babys, doch vor dem sechsten Lebensmonat ist Durchschlafen eher eine Ausnahme. Und auch bis zum Erreichen des ersten Geburtstags haben Säuglinge eher kurze Schlafzyklen. In der Nacht wachen sie kurz auf,
schlafen aber wieder ein.
Aus diesem Grund bedeutet „Durchschlafen“ auch, dass dein Baby ohne deine Hilfe wieder einschlafen kann. Während das einige
von ganz allein lernen, benötigen andere dabei Unterstützung von ihren Eltern.
Für einen möglichst ausgeglichen Schlafrhythmus solltest du dich auf das individuelle Schlafbedürfnis deines Babys einstellen.
Dazu solltest du dein Baby über einen Zeitraum von einer Woche beobachten: Zu welcher Zeit wird dein Baby müde? Wie lange
schläft es am Tag? Und wie lange in der Nacht?
Schreibe dir die Stunden auf und rechne sie zusammen. Die Stundenzahl ist der Schlafbedarf, den dein Baby hat. Möchtest du,
dass dein Baby in der Nacht mehr schläft, musst du von den Tagschläfchen etwas streichen.
Baby 9, 10 und 11 Monate will nicht schlafen – Das kannst du selbst tun
Das Durchschlafen in der Nacht beruht auf einem Reifeprozess im Gehirn. Wie bei allen Entwicklungsschritten verläuft auch
dieser bei jedem Baby sehr unterschiedlich. Während einige Säuglinge schon früh durchschlafen, können dies andere erst ab einem Alter von etwa 18 Monaten. Und zwar unabhängig
davon, was die Eltern alles versuchen. In der Regel lernen Babys das aber recht schnell. Du kannst dein Baby dabei natürlich
unterstützen. Die folgenden Tipps können dabei hilfreich sein:
höre auf die innere Uhr deines Babys
gehe dem Rhythmus deines Babys auf den Grund
achte auf einen regelmäßigen Tag-Nacht-Rhythmus
führe Rituale ein
müde machen ist keine Lösung
lass dein Baby gar nicht erst aufwachen
gestalte Tag und Nacht unterschiedlich
lass dein Baby nicht mehr als nötig schlafen
schaffe eine optimale Schlafumgebung
Baby will nachts nicht schlafen - Durchschlafen muss es nicht
Der Mensch erblickt das Licht der Welt mit etwa 25 Prozent seiner Gehirnmasse. Allein im ersten Lebensjahr verdoppelt sich
diese. Für eine solch enorme neurologische Entwicklung, die in der Nacht stattfindet, ist viel Energie notwendig. Weiterhin
ist nachts die Ausschüttung der Stillhormone am höchsten. Also eigentlich kein Wunder, dass Babys in der Nacht wach werden.
Doch wusstest du, dass auch Erwachsene nachts mehrfach wach werden? Der Unterschied zu Babys: Erwachsene haben im Laufe ihres
Lebens gelernt, allein wieder in den Schlaf zu finden. Auch dein Baby wird das mit der Zeit lernen. Es lernt auch, dass Mama
und Papa immer zu seinem Schutz da sind. Durchschlafen ist ein Zeichen der Hirnreife und nicht beeinflussbar. Es muss deshalb kein Kind unter drei Jahren durchschlafen
können.
Baby will nicht schlafen – Schlafprogramme helfen nicht
Jetzt möchten wir dir noch etwas zu den allseits bekannten Schlaflernprogrammen erzählen – oder auch zur „Müde, aber wach-Lüge:
Schlafentzug macht krank!“ Viele Eltern, die unter Schlafmangel leiden, nehmen ihr Baby negativer wahr und hegen den Wunsch nach Hilfe. Sie hoffen dabei
auf Schlaflernprogramme. Dabei steht vor allem die so genannte „Ferbermethode (Jedes Kind kann schlafen lernen)“ hoch im Kurs.
Laut dieser Methode sollen Eltern ihr Baby müde, aber noch wach ins Bett legen, im „gute Nacht“ sagen und dann aus dem Raum
gehen. Erst nach Ablauf einer bestimmten Zeit dürfen sie den Raum wieder betreten, wobei die Abstände immer länger werden.
Ob das Baby weint oder schreit, ist dabei unerheblich. Das Baby darf dann auch nicht auf den Arm genommen werden.
Mit dieser Methode soll das Kind lernen, dass seine Eltern wiederkommen. Allerdings ist ein Baby überhaupt noch nicht dazu
in der Lage, derartige Schlussfolgerungen zu ziehen. Vielmehr steigert es sich in dem dunklen Zimmer und allein gelassen in
Todesangst und kann sich aus diesem Zustand nicht allein befreien. Zwar schlafen die Kinder tatsächlich irgendwann ein, was Eltern an das Programm glauben lässt. Allerdings tun sie das nicht,
weil sie verstanden haben, dass Schlaf wichtig und notwendig ist. Vielmehr sind sie vom Schreien erschöpft und der kleine
Organismus zieht sich zurück. Das noch unentwickelte Gehirn ist mit einer solchen Situation stark überfordert, einige Säuglinge
übergeben sich sogar aufgrund der Erschöpfung. Vor allem für Babys, die sich noch nicht drehen können, ist dies durchaus lebensbedrohlich. Es ist davon auszugehen, dass Schlaflernprogramme massiv in die seelische Entwicklung von Kindern eingreifen und Spuren hinterlassen.
Deshalb solltest du dein Baby nie unbegleitet schreien lassen.
Baby schläft nachts nicht wieder ein – Selbstberuhigung ist das Zauberwort
Selbständiges Einschlafen ist für Babys nur möglich, wenn sie sich selbst beruhigen können. Das müssen sie aber erst lernen.
Einige Babys saugen dafür an ihren Händen, andere räkeln sich.
Doch nicht jedem Baby gelingt diese Selbstberuhigung sofort. So gibt es Babys, die nach dem Aufwachen auch wieder allein einschlafen
und als „Selbstberuhiger“ bezeichnet werden. Und es gibt Babys, die als „Zeichengeber“ bezeichnet werden und die elterliche
Hilfe benötigen, um wieder einzuschlafen. Ein quengelndes Baby kannst du zunächst versuchen zu beruhigen, indem du leise mit
ihm sprichst. Wenn das deinem Baby als Zeichen nicht reicht, kannst du es auch sanft streicheln. Hilft das auch nicht, dann
kannst du dein Baby stillen oder ihm das Fläschchen geben.
Baby will nicht schlafen und schreit – So findest du ausreichend Schlaf.
Es ist ganz natürlich, dass du weder als Mutter noch als Vater mehrere Monate ohne nicht ohne nächtlichen Schlaf auskommst.
Auch du brauchst deinen Schlaf, um dich vom mitunter anstrengenden Alltag mit deinem Baby zu erholen und neue Kräfte zu sammeln.
Schließlich kannst du einen Tag nach einer durchwachten Nacht, nach der du müde und abgespannt bist, nur schwer überstehen. Es ist also absolut normal, dass du dich nach deiner Nachtruhe sehnst. Sprich dich deshalb mit deinem Partner ab und einigt
euch, abwechseln aufzustehen. Wenn du als Mama stillst, kann dir dein Partner das Baby auch bringen und wieder zurück ins
Bett legen. Optional ist hier natürlich auch ein Beistellbett geeignet. Wenn dein Baby die Flasche akzeptiert, kannst du auch
Milch abpumpen und deinen Partner in der Nacht das Fläschchen geben lassen.
Und noch ein Tipp: Sei pragmatisch. Häufig wird über den Rat, zu schlafen, wenn das Baby schläft, gewitzelt. Viele Eltern
neigen dazu, während dieser Zeit andere Dinge wie den Haushalt zu erledigen. Doch das ist nicht notwendig. Versuche vor allem
in den ersten Monaten, deine Schlafenszeiten an die deines Babys anzupassen. Auch der Mittagsschlaf des Kindes kann für deine
Erholung hilfreich sein. Und der Haushalt läuft dir nicht weg, den kannst du später noch erledigen.
Baby will nicht schlafen – Hilfe für Alleinerziehende
Eine besondere Belastung tragen häufig alleinerziehende Mütter, die nicht von einem Partner entlastet werden können.
Bist du alleinerziehend? Dann scheue dich nicht davor, angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen. Oma und Opa, Geschwister und
auch Freunde helfen sicherlich gern, so dass auch du mal wieder ausschlafen kannst. Natürlich kannst du dein Baby auch mit in dein Bett nehmen oder in ein Beistellbett legen. So kannst du vor allem als stillende
Mama im Halbschlaf dein Kind stillen. Auch hier gilt: Der Haushalt kann auch mal liegen bleiben. Schlafe, wenn dein Baby schläft – denn deine Gesundheit ist wichtiger,
als eine blitzblank geputzte Wohnung.
Baby schläft nicht durch – Abschließende Tipps
Zum Schluss möchten wir dir noch ein paar Tipps an die Hand geben, wie du deinem Baby das Durchschlafen erleichtern kannst.
Beachte dabei folgendes:
Weint dein Baby und du betrittst das Zimmer, dann schalte kein Licht an.
Ist ein Wechsel der Windel notwendig, dann sollte dieser so schnell wie möglich ablaufen.
Spiele in der Nacht nicht mit deinem Baby. Rede leise und nur wenig, um es zu beruhigen. So lernt es, dass die Nacht für Ruhe
und Entspannung ist.
Gewöhne dein Baby möglichst nicht daran, durch Stillen oder Fläschchen wieder einzuschlafen.
Lüfte das Schlafzimmer gut durch. Achte auf die richtige Zimmertemperatur, dein Baby sollte weder schwitzen noch frieren.
Und noch ein Rat: sei entspannt. Babys sind einfühlsam und sensibel. Dein Kind spürt deine Unruhe und Angespanntheit, was
sich dann überträgt.
Reiße dich außerdem von dem Gedanken los, dass du dein Baby um 20 Uhr hinlegen und dann bis 7 Uhr schlafen kannst. Wacht dein
Baby zwischen drei und fünf Uhr mit Hunger auf, dann ist dies auch für ein durchschlafendes Baby völlig normal.
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